Um die Community Arbeit zu intensivieren, werden regelmäßige Radiosendungen in den Lokalsendern in Lokalsprache initiiert. Die Themen und die Inhalte werden von uns erarbeitet.
Trainerinnen und RAIN WORKERs PLUS sprechen zu bestimmten Themen und laden Ex-Beschneiderinnen, betroffenen Mädchen und Frauen, Personen aus dem Ältestenrat, etc. dazu ein.
Dem Radio kommt eine wesentliche Rolle in der Aufklärung zu. Vor allem in Afrika besitzt das Radio die größte Reichweite, ist im Vergleich zum Fernseher ein günstiges Medium, und ist in fast jedem Haushalt zu finden. So erreicht es auch jene, die keinen Zugang zum Internet besitzen. Aus Studien weiß man, dass das Radio die erste Quelle der Information ist, und vor allem Frauen dadurch einen besseren Zugang zu Wissen erhalten.
Das Radio wird im Gegensatz zu den neuen sozialen Medien als vertrauenswürdiges Medium eingestuft. Zudem besitzen zwar über 80% aller Afrikaner*innen ein Mobiltelefon, aber weniger als die Hälfte hat damit Internetzugang, da sie auf kostspielige mobile Daten angewiesen.
In den meisten afrikanischen Ländern gibt es daher eine große Anzahl an lokalen Radiostationen, die in Lokalsprache senden. Die Bedeutung von lokalen Radio-Emissionen und lokalen TV-Sendungen in Bezug auf eine Beendigung von FGM/C zeigt sich in den Radio-Kampagnen von Global Media Campaign (GMC).
In Kenia haben 98% der Bevölkerung Zugang zum Radio, aber nur 51% zum Internet, obwohl 97% ein Mobiltelefon besitzen. Gerade im ruralen Umfeld spielt das Radio eine größere Rolle als im städtischen Umfeld. Während Männer, und hier vor
allem junge Männer (15 bis 24 Jahre) mehr Zugang zu digitalen Medien haben (62% zu 42% Frauen), ist beim Radio die Nutzung relativ ausgeglichen: 2018 hatten 97% der Männer und 92% der Frauen Zugang zum Radio.
Wesentlich ist, dass die meisten lokalen Sender nicht nur in ihrem County senden, sondern überregional gehört werden und in Lokalsprache senden, was wiederum der ruralen Bevölkerung, die wenig Englisch spricht, zugutekommt.